Fragen und Antworten

Alles Rund um Geflügelfleisch-Themen

In der folgenden Rubrik haben wir die wichtigsten Fragen Rund um Geflügelfleisch für Sie zusammengestellt. Entdecken Sie Antworten zu wichtigen Fragen wie beispielsweise „Warum werden Hähnchen und Puten mit Antibiotika behandelt?“.

Für einen besseren Überblick sind die Fragen in fünf Kategorien sortiert: Qualität & Standards, Tierwohl, Gesundheit & Ernährung, Regionalität & Herkunft, Umwelt & Nachhaltigkeit.

Viel Spaß beim durchstöbern!

Wann und in welchem Umfang wird Antibiotika in der Geflügelfleischindustrie eingesetzt?

Wann und in welchem Umfang wird Antibiotika in der Geflügelfleischindustrie eingesetzt?
Unsere Antwort:

Antibiotika werden in der deutschen Geflügelhaltung niemals pauschal oder vorbeugend, sondern immer nur im Einzelfall bei Krankheit verabreicht. Im Sinne des Tierschutzes ist es zwingend geboten, kranke Tiere zu behandeln, damit diese keine Schmerzen oder Leiden ertragen müssen. Die Entscheidung über die Notwendigkeit sowie Vergabe von Antibiotika trifft immer der bestandsbetreuende Tierarzt nach Prüfung aller alternativen Möglichkeiten, niemals der einzelne Geflügelhalter. Es gelten darüber hinaus gesetzlich definierte Wartezeiten (abhängig vom jeweiligen Wirkstoff) zwischen der Medikamentengabe und der Schlachtung/Verarbeitung, damit keine gesundheitlich-bedenklichen Rückstände im Geflügelfleisch vorhanden sind. Die Geflügelwirtschaft ist sich hierbei ihrer besonderen Verantwortung gegenüber dem Tier und dem Verbraucher bewusst: So hat die Branche bereits 2011 eine Zielvereinbarung zur Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes um 30 Prozent durch ein weiter optimiertes Tierhaltungsmanagement auf den Weg gebracht.

Auf allen Naturprodukten, und dazu zählt Fleisch genauso wie Obst und Gemüse, ist das Vorkommen von Keimen grundsätzlich nicht zu vermeiden. Das reine Vorkommen von Keimen auf Lebensmitteln sagt jedoch nichts über die gesundheitliche Bedenklichkeit für den Verbraucher aus – die Art und vor allem die Erregermenge ist das entscheidende Kriterium. Das in Deutschland für die Sicherheitsbewertung von Lebensmitteln zuständige Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) schätzt dabei die Bedeutung von mit multiresistenten Keimen besiedeltem Fleisch als „sehr gering“ ein. Um Keime zu 100 Prozent ausschließen zu könnten, müssten alle natürlich erzeugten Lebensmittel während der Produktion einem chemischen Behandlungsprozess unterzogen werden, der nicht im Interesse der Verbraucher liegt. Weitgehend keimfrei sind dabei alle wärmebehandelten Lebensmittel – wie zum Beispiel gebratenes oder gekochtes Fleisch. Das bedeutet, dass bei sorgfältigem Umgang mit Fleischprodukten (Einhaltung einer Grundhygiene bei der Zubereitung in der Küche, Durchbraten von Fleisch etc.) ein Infektionsrisiko auf ein Mindestmaß reduziert werden kann. Der Kontakt von rohem Fleisch zu verzehrfertigen Speisen, die später nicht mehr durchgegart werden, sollte stets vermieden werden.

Die Bedeutung der Entstehung multiresistenter Keime ist kein ursächliches Problem der Nutztierhaltung, sondern der Humanmedizin. So treten beispielsweise bereits seit den 70er Jahren hauptsächlich in Krankenhäusern gegen Antibiotika resistente MRSA-Keime als Erreger von Infektionen auf. Nach dem Zoonosen-Bericht des BfR, in dem jährlich die von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragbaren Infektionskrankheiten (Zoonosen) bestimmt werden, spielen die bei Nutztieren nachgewiesenen MRSA-Typen dagegen nur eine „sehr untergeordnete Rolle“. Mit weitem Abstand dominieren derzeit die krankenhausassoziierten Stämme bei Erkrankungen und entsprechend bei möglichen Todesfällen von Menschen. Zudem zeigt eine aktuelle Studie des Robert Koch-Instituts, dass die Häufigkeit von MRSA-Keimen in keinem Zusammenhang mit der Tierdichte steht. So hatte laut der in Niedersachsen durchgeführten Studie die Landeshauptstadt Hannover die meisten MRSA-Fälle in den Jahren 2010 bis 2013, nicht – wie zu vermuten wäre – die Regionen mit den meisten Nutztieren. Zudem zeigen Studien aus den Niederlanden und England, dass resistente ESBL-Keime nicht zwingend aus der Landwirtschaft stammen: Die resistenten Tierkeime waren nicht mit den resistenten Keimen vom Menschen identisch. Bonner Forscher fanden daneben Resistenzen bei Wildenten in der Mongolei, die – so kann man annehmen – nie Kontakt zu Antibiotika hatten. Dies lässt schlussfolgern, dass das Vorkommen von multiresistenten Keimen unabhängig von der Tierhaltung zu betrachten ist.

Ohne Frage müssen überall dort, wo Antibiotika eingesetzt werden – und dazu zählt neben der Humanmedizin und Nutztierhaltung zum Beispiel auch die Heimtierhaltung – zukünftige Gefahren möglicher Resistenzbildungen sensibel bedacht werden. Aus diesem Grund unterstützt die deutsche Geflügelwirtschaft sowohl ideell als auch materiell ein umfassendes Forschungsprojekt gemeinsam mit der Wissenschaft und dem Bundeslandwirtschaftsministerium zur Minimierung von Antibiotikaresistenzen aus der Nutztierhaltung.

Die Sorgfalt und Sachkunde für das Tier aber auch die Verantwortung dem Verbraucher gegenüber stehen an oberster Stelle des Handelns aller an der Erzeugung von Geflügelfleisch in Deutschland beteiligten Personen. Genau das wird nicht zuletzt durch die strengen deutschen Gesetze im Tierschutz, den hohen Anforderungen an die Hygiene bei der Schlachtung sowie Verarbeitung aber auch der damit verbundenen umfassenden eigenen und staatlichen/behördlichen Kontrollen zur Lebensmittelsicherheit gesichert. Und dies garantiert am Ende qualitativ hochwertiges Geflügelfleisch!

Welchen Zweck hat Massentierhaltung?

Welchen Zweck hat Massentierhaltung?
Unsere Antwort:

Die Nachfrage nach Geflügelfleisch steigt in Deutschland kontinuierlich. Um den Millionen von Menschen, für die Geflügel ein wichtiger Bestandteil ihrer Ernährung ist, täglich eine große Vielfalt an Geflügelfleischerzeugnissen anbieten zu können, halten wir Nutztiere. Im Rahmen der konventionellen Geflügelhaltung übernehmen wir täglich Verantwortung für diese Tiere, aber auch gegenüber der Umwelt und den Verbrauchern. Der häufig bewusst negativ besetze Begriff der „Masse“ lässt dabei außer Acht, dass einer großen Anzahl von Tieren auch eine entsprechend große Stallfläche zur Verfügung steht – in vielen Betrieben sind dies oftmals mehrere tausend Quadratmeter. Und für die Frage des Tierwohls kommt es eben nicht primär auf die Zahl der Tiere im Stall an, sondern auf die Kompetenz des Halters. Das sagt auch der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik in einem Gutachten. Für unsere Geflügelhalter ist es das Wichtigste, dass es ihren Tieren gut geht. Entscheidend hierfür sind das richtige Futter, die Einstreu, das Stallklima und insbesondere die Sachkunde und das Engagement des Geflügelhalters. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch hier auf unserer Website.

Welche Gründe sprechen für den Verzehr von Geflügelfleisch?
Unsere Antwort:

Die meisten Verbraucher in Deutschland betrachten Fleisch als wichtigen Bestandteil ihrer täglichen Ernährung. Vor allem Geflügelfleisch ist beliebter denn je. Auch unabhängige Organisationen wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfehlen etwa 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche zu sich zu nehmen, was zum Beispiel zwei Hähnchenbrustfilets entspricht. Selbstverständlich lassen sich auch ohne Fleisch genügend Proteine aufnehmen – jedoch ist tierisches Eiweiß dem pflanzlichen meist überlegen, da es wegen seiner hohen biologischen Wertigkeit besser für den menschlichen Organismus verwertbar ist. Auch das Eisen, das in Geflügelfleisch enthalten ist, kann vom Körper besser verarbeitet werden als das Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln, da die Aufnahme aus pflanzlichen Grundnahrungsmitteln durch sogenannte Liganden (z. B. Tannine, Lignine, Oxalsäure und Phosphate) gehemmt wird.

Schlussendlich geht es jedoch um eine ausgewogene Ernährung und darum, pflanzliche und tierische Lebensmittel miteinander zu kombinieren. Für Geflügelfleisch sprechen eben auch gesundheitliche Gründe: Denn während das sogenannte rote Fleisch zum Beispiel mit der Entstehung von Herzkrankheiten in Verbindung gebracht wird, gilt Geflügelfleisch als gesundheitlich vorteilhaft. Denn Geflügel ist zumeist fettarm und so zum Beispiel auch für eine kalorienarme Ernährungsweise geeignet.

Werden Impfungen bei Masthähnchen vorgenommen?

Werden Impfungen bei Masthähnchen vorgenommen?
Unsere Antwort:

Masthähnchen werden in Deutschland meist gegen Infektiöse Bronchitis, Newcastle Disease und gegebenenfalls bakterielle E.coli-Infektionen geimpft, Legehennen gegen E.coli und zusätzlich gegen Salmonellen und Egg-Drop-Syndrom, Freilandlegehennen gegebenenfalls noch gegen Pasteurellen. Die Rückstandskontrolle ist hierzulande äußerst streng: Wenn die Tiere Arzneimittel erhalten, zu denen rechtlich auch Impfungen zählen, dann muss bis zur Schlachtung eine genau festgelegte Wartezeit eingehalten werden, damit die Wirkstoffe vom Körper des Tieres abgebaut werden können.

Wie wirken Sie der Überproduktion entgegen?

Wie wirken Sie der Überproduktion entgegen?
Unsere Antwort:

In der Geflügelhaltung in Deutschland sind landwirtschaftliche Betriebe verschiedenster Größenordnung vertreten. Die Tierzahl ist dabei von der Ausrichtung des jeweiligen Betriebes abhängig. Neben den Betrieben, die Geflügel für den eigenen Bedarf oder auch für die nebenerwerbliche Vermarktung im direkten Umfeld halten, gibt es die Halter, die hauptberuflich von der Geflügelhaltung leben. Zu dieser Kategorie zählen Ställe mit 20.000 bis 40.000 Tieren. Alle sind jedoch unabhängige, landwirtschaftliche Betriebe, die oftmals familiengeführt sind.

Bei der Erzeugung von Hähnchen und Puten in Deutschland kann von Überproduktion keine Rede sein. Die tatsächliche Nachfrage nach Geflügelfleisch in Deutschland wird nicht zu 100 Prozent durch die heimischen Schlachtungen gedeckt. Dennoch ist der Selbstversorgungsgrad in Deutschland für Geflügelfleisch sehr hoch: vergangenes Jahr belief sich die Versorgungsbilanz von Geflügelfleisch in Deutschland auf 97,2%. Jeder Deutsche hat im Jahr 2020 im Durchschnitt 22,3 Kilogramm Geflügelfleisch verzehrt – so viel wie nie zuvor (Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: Versorgung mit Fleisch und Geflügelfleisch, Geflügelbilanz 2020 vorläufig).

Vor allem aber steht bei der Geflügelhaltung in Deutschland das Tierwohl stets im Mittelpunkt. Die geschulten Halter sorgen nicht zuletzt durch ihr professionelles Stallmanagement dafür, dass die Tiere nicht leiden, sondern tiergerecht gehalten werden.

Wie ist sichergestellt, dass das Fleisch keine Rückstände von Antibiotika und Medikamenten enthält?

Wie ist sichergestellt, dass das Fleisch keine Rückstände von Antibiotika und Medikamenten enthält?
Unsere Antwort:

Deutsches Geflügelfleisch ist immer frei von gesundheitlich bedenklichen Antibiotikarückständen. Das bestätigt Jahr für Jahr der Nationale Rückstandskontrollplan des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL).

Ebenso ist eine tiergerechte Haltung Standard in der deutschen Geflügelwirtschaft – unabhängig davon, ob Sie Fleisch aus ökologischer oder aus konventioneller Haltung kaufen. So haben die Hähnchen und Puten jederzeit Zugang zu frischem Wasser und hochwertigem Futter, sie können natürlichen Verhaltensweisen nachgehen und leiden nicht unter Schmerzen oder Stress. Unabhängig von der Haltungsform wird Geflügel in Deutschland zudem immer in Bodenhaltung gehalten, die Tiere können sich auf der gesamten Stallfläche frei bewegen.

Unser Tipp für den Kauf von qualitativ hochwertigem Geflügelfleisch: Achten Sie auf die deutsche Herkunft. Denn Geflügelfleisch aus Deutschland garantiert Ihnen, dass die Tiere unter den hohen deutschen Standards gehalten worden sind.

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